Am Sonntag, den 8. Oktober 2017 fand um 14:00 die jährliche Übung des Unterabschnittes Groß Gerungs statt, welche von der FF Groß Gerungs ausgearbeitet und vorbereitet wurde. Übungsannahme war ein Brand in einem Wohnhaus im Ortsgebiet von Groß Gerungs und eine Personenrettung. Eines der Ziele war die Zusammenarbeit der Feuerwehren Freitzenschlag, Kl. Wetzles, Groß Gerungs und Wurmbrand des Unterabschnittes Groß Gerungs.

Beim Eintreffen der Ortsfeuerwehr wurde Übungsleiter BR Christian Weis vom nervösen Hausbesitzer informiert, dass der Dachstuhl brennt und sich zwei Personen im verrauchten Obergeschoß eingeschlossen haben. Der Zugang ist nur über eine enge, steile Stiege möglich. Als Erstmaßnahme befahl der Übungsleiter dem Gruppenkommandant des HLF3 die Personenrettung aus dem Obergeschoß durchzuführen. Während sich ein Atemschutztrupp, ausgerüstet mit Wärmebildkamera, ins Obergeschoß vorkämpfte wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um mittels Korb und Rettungstrage die eingeschlossenen Personen aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Zusätzlich erfolgte die Herstellung der Wasserversorgung des HLF3 über das Hydrantennetz.

Die mitalarmierten Feuerwehren Freitzenschlag, Kl. Wetzles und Wurmbrand bekamen den Auftrag, eine zusätzliche Löschwasserversorgungsleitung vom ca. 600m entfernten Freibad über das Bahnhofsgelände herzustellen. Gleichzeitig errichtete die FF Freitzenschlag neben der Übungsleitung den Atemschutzsammelplatz und stellte sofort einen weiteren Atemschutztrupp zur Verfügung um die zweite Person aus dem Obergeschoß zu retten und dem mitalarmierten Samariterbund Groß Gerungs zu übergeben. Bis zum Aufbau der Relaisleitung vom Freibad führte die FF Wurmbrand erste Lösch- und Schutzmaßnahmen im Außenbereich durch. Ein Atemschutztrupp der FF Wurmbrand führte unterdessen eine Personensuche im Stadelbereich des Hauses durch.

Nach dem Aufbau der zweiten Versorgungsleitung erfolgten weitere Schutz- und Löschmaßnahmen an der Nordseite des Übungsobjektes durch die FF Freitzenschlag. Dabei entdeckten die Einsatzkräfte einen Flüssiggastank im Gartenbereich, welcher mit Mittelschaum gekühlt wurde.

Der durch den Brand verwirrte Hausbesitzer informierte plötzlich den Übungsleiter über eine weitere vermisste Person im Bereich der nicht verrauchten Garage. Die Kameraden der FF Kl. Wetzles wurden von der Relaisleitung abgezogen und führten eine Personensuche im Garagenbereich durch. Da die Stromversorgung des Brandobjektes schon abgeschaltet war, musste eine Beleuchtung aufgebaut und mittels Notstromgenerator betrieben werden. Da die verletzte Person nicht transportfähig war wurde sie zuerst vom Samariterbund stabilisiert. Nach erfolgreicher Rettung aus dem Spitzboden oberhalb der Garage wurde die verletzte Person dem Samariterbund zur weiteren Behandlung übergeben.

Eine zusätzliche Aufgabe für die FF Wurmbrand entstand durch einen fiktiven unvorsichtigen Zuseher, der mit einem PKW im Bereich des Bahnhofgeländes über den Straßenrand hinaus über eine Böschung rutschte und dabei eine Person unter dem Auto einklemmte. Nach Aufbau des Brandschutzes und der Sicherung des verunfallten Fahrzeuges konnten die Kameraden den PKW soweit anheben, um die verletzte Person mittels Schaufeltrage zu retten. Anschließend wurde der PKW mittels Seilwinde von der Böschung auf das Bahnhofsgelände gezogen und gesichert abgestellt. Nach 50 Minuten erklärte Übungsleiter Weis die diesjährige Unterabschnittsübung für beendet.

Bei der Übungsbesprechung erklärte OBI Jürgen Anderl allen Teilnehmern in einer kurzen Zusammenfassung die Übungslage und die einzelnen Aufgaben. Anschließend bedankte sich Abschnittskommandant BR Weis beim Hausbesitzer Rogner für die zur Verfügungstellung des Übungsobjektes, bei den FeuerwehrkameradInnen für die zahlreiche Ausrückung zur UA-Übung und bei seinen Chargen für die erfolgreiche Ausarbeitung und Durchführung der Übung.  Die Übungsbeobachter OBM Johannes Buxbaum,  HBI Manfred Kapeller und LM Niklas Steindl  äußerten sich positiv über die gezeigte Leistung der vier Feuerwehren. Gefallen fanden auch die Zusatzaufgaben, welche die Feuerwehren nach dem Aufbau der Versorgungsleitung durchzuführen hatten. Vizebürgermeister Karl Eichinger zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der 4 Feuerwehren des Unterabschnittes, dankte für die Ausrückung zu dieser Übung an einem Sonntagnachmittag und lud zum Abschluss in Namen der Gemeinde die 74 Übungsteilnehmer zu einer Jause ins Feuerwehrhaus ein.